Zugegeben, das Thema ist etwas ungewöhnlich für mein Blog und ich bin vielleicht auch etwas spät dran, aber kaum etwas – außerhalb von Arbeit und Macs versteht sich – hat mich in den letzten Monaten so fasziniert wie die inzwischen abgeschlossene Fernsehserie „Breaking Bad“. Der – wie sich für mich herausstellte völlig berechtigte – Hype um die Serie erreichte mich irgendwie erst dieses Jahr und ohne die Möglichkeit, alle Folgen bei Watchever zu schauen, hätte ich vermutlich auch nie damit angefangen. Meine Erwartungen waren nicht zu hoch, zumal an guten Serien in der letzten Zeit erfreulicherweise kein Mangel herrscht.
Doch schon nach einer Folge war mir klar, dass hier kein 08/15-Fernsehen auf mich wartet. Eine spannende, glaubwürdige Handlung voller Tiefe und häufigen Wendungen, skurrile Szenen, die grandiose Landschaft New Mexicos (ich war einmal mehrere Monate dort), großartige, überzeugende Schauspieler, erstklassige Kameraführung und passende Musik sorgten dafür, dass ich es bis zur nächsten Episode kaum erwarten konnte und manchmal gar mehrere am Stück geschaut habe. Natürlich habe ich keine Folge ausgelassen. Zum Inhalt möchte ich nicht viel schreiben. Wer die Serie gesehen hat, kennt ihn und wer nicht, dem möchte ich nichts vom TV-Genuss nehmen. Hauptdarsteller ist der überqualifizierte Chemie-Lehrer Walter White, der nach einer Krebsdiagnose anfängt Drogen zu kochen, um seine Familie abzusichern und sich im Laufe dessen sehr verändert. Der Begriff „Breaking Bad“ kommt aus dem Südstaaten-Slang und bedeutet in etwa „auf die schiefe Bahn geraten“. Ich muss jedoch warnend hinzufügen, dass die Serie nicht für jeden geeignet ist, da einige – an wenigen Stellen sogar extreme oder schockierende – Gewaltszenen vorkommen, so dass das Mindestalter völlig zurecht 16 Jahre ist. Diese sind aber in der Regel nur Mittel zum Zweck, um die Story zu unterstützen. Auch in der Realität ist das skizzierte Milieu sicherlich kein Wellness-Club.
Insgesamt gibt es fünf Staffeln, die zwischen 7 und 16 Folgen umfassen und die Qualität nimmt im Laufe der Serie nicht ab, wie ich es schon häufig erlebt habe, ganz im Gegenteil! Wer „Breaking Bad“ nicht kennt, verpasst eine Sternstunde der Fernsehgeschichte. Man sollte aber unbedingt von vorne anfangen und keine Episode auslassen, denn die Handlung baut aufeinander auf und die faszinierende Entwicklung der Charakteren trägt viel zur Klasse dieses Meisterwerks bei. Meine Wertung ist 10 von 10.