Fahrrad

Fahrrad-Computer und Radar-Rücklicht

Garmin Edge am Fahrrad

Seit etwa einem Jahr bin ich regelmäßiger und recht begeisterter Radfahrer. In Kürze steht sogar der erste Fahrrad-Urlaub an. Bei meiner Technik-Begeisterung war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Drahtesel mit mehr Geräten ausgestattet wurde. Im Januar habe ich bereits berichtet, wie ich mein iPhone vor allem zum Zwecke der Navigation am Fahrrad befestige (Link zum Blog-Artikel). Das nutze ich jedoch nicht für die vielen kleinen täglichen Fahrten, da ich immer die Hülle mitnehmen, „Assistive Touch“ einschalten und den Bildschirmsperre deaktivieren müsste. Diesen Aufwand treibe ich nur bei längeren Fahrten oder richtigen Radtouren. Für alle anderen Fahrten hatte ich das Fahrrad bisher mit einem recht einfachen Sigma-Computer (BC 16.12) ausgestattet, der nur zwei Werte, z.B. Uhrzeit und Geschwindigkeit, gleichzeitig anzeigen konnte und insgesamt – wie der Modellname schon andeutet – 16 Funktionen hat. Das war mir einfach zu wenig geworden und ich habe daher nach einem „Mittelding“ zwischen dem Sigma und meinem iPhone gesucht.

Natürlich gab es ein paar Kriterien, die mir die Auswahl eines Fahrrad-Computers etwas erleichtert haben:

  • Das Gerät sollte in der Größe zwischen dem Sigma und meinem iPhone liegen.
  • Es soll leicht zu befestigen sein, idealerweise an einer Halterung wie beim Sigma, die immer am Fahrrad verbleibt.
  • Es soll ebenso leicht in Betrieb zu nehmen sein, damit sich der Aufwand vor einer jeden Fahrt in Grenzen hält.
  • Da es hier auch mal regnet, muss es wasserdicht sein.
  • Es soll über GPS verfügen, was eine recht genaue Anzeige von Geschwindigkeit, zurückgelegter Strecke, Fahrtrichtung usw. ermöglicht. Außerdem kann damit die Fahrstrecke gespeichert, was ich allerdings auch mit der Apple Watch machen könnte.
  • Die Nachrüstung von Zubehör, z.B. einem Trittfrequenz-Sensor ist wünschenswert, falls mal das Verlangen nach mehr Daten entstehen sollte.
  • Ebenfalls wünschenswert ist die Anzeige zumindest der wichtigsten Benachrichtigungen von meinem Smartphone.
  • Funktionen für Profi-Sportler wie Performance-, Leistungs- und Trainingsanalyse benötige ich eher weniger.
  • Navigations- und Routenplanungsfunktionen sind mir auch eher unwichtig, da ich hier mit „Komoot“ auf dem iPhone eine sehr gute Lösung am Start habe (ist ebenfalls im oben verlinkten Artikel näher beschrieben).

Nachdem ich mir eine ganze Reihe von Webseiten und Youtube-Videos zu dem Thema angeschaut habe, fiel unter Berücksichtigung der o.g. Kriterien die Wahl auf ein „Garmin Edge 520“, ein mittleres Modell aus dem Garmin Fahrradcomputer-Angebot. Das Gerät ist rund 7 x 4,5 cm groß und damit sehr handlich, der Farbbildschirm, der tagsüber auch ohne Hintergrundbeleuchtung gut abzulesen ist, ist etwa 3,5 x 4,5 cm groß. Der 520 hat im Gegensatz zu den größeren Modellen keinen Touchscreen, sondern wird mit sechs Knöpfen an verschiedenen Rändern bedient, was während der Fahrt nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. Er wird durch eine 90-Grad-Drehbewegung (ähnlich wie mein alter Sigma) an einer der beiden mitgelieferten Typen von Halterungen befestigt. Ein Geschwindigkeitssensor könnte – muss aber Dank GPS nicht – zusätzlich angebracht werden.

Garmin Edge 520 an meinem Fahrrad

Der Akku reicht laut Herstellerangaben rund 15 Stunden, was auch für Ganztagestouren ausreichend sein sollte. Geladen wird über einen Micro-USB-Anschluß.

Das Gerät ist extrem flexibel konfigurierbar und unterstützt mehrere sogenannte Profile, von denen ich derzeit nur eines nutze, aber die Verwendung auf mehreren Fahrrädern (inklusive Heimtrainer) mit jeweils anderen Einstellungen wäre möglich. Auch die Anzeige von Daten während der Fahrt ist sehr weitgehend einstellbar, falls gewünscht auch auf mehreren Seiten. Derzeit lasse ich mir auf der Hauptseite während der Fahrt folgende acht Daten (bis zu 10 wären möglich) gleichzeitig anzeigen :

  • Zeit (wie lange dauert die aktuelle Fahrt schon?)
  • Geschwindigkeit
  • Distanz (zurückgelegte Kilometer auf der aktuellen Fahrt)
  • Uhrzeit
  • verbrauchte Kalorien
  • Richtung (z.B. „N“ oder „NW“, ist recht praktisch)
  • Temperatur (über das eingebaute Thermometer)
  • Kilometerzähler (insgesamt mit der Rad zurückgelegte Kilometer)

Auf weiteren Seiten, die per Knopf erreichbar sind, befinden sich u.a. zusätzliche Daten (wie Akkustand, Neigung und Uhrzeit des Sonnenuntergangs), eine Umgebungskarte, ein Kompass und ein grafisches Höhenprofil. Über eine Garmin-App auf meinem iPhone kommuniziert mein Smartphone mit dem Fahrrad-Computer. Das ermöglicht u.a. ein Abgreifen der aufgezeichneten Fahrten und eine Anzeige eingehender Anrufe und SMS sowie Wetterwarnungen auf dem Fahrradcomputer. Es gibt sogar rudimentäre Navigationsfunktionen, wobei Strecken allerdings auf dem Computer geplant und auf das Gerät geladen werden müssen. Alternativ kann man bereits aufgezeichnete Fahrten auch ohne Computer erneut nachfahren. In diesem Bereich können die größeren Modelle mehr, was mir aber unwichtig war, da in diesem Fall mein iPhone mit „Komoot“ zum Einsatz käme (innerhalb meines Wohnorts brauche ich sowieso nur selten eine Navigation).

Galerie: Garmin-App

Es gibt noch eine Menge Funktionen zur Leistungs- und Trainingsanalyse, die ich zumindest derzeit nicht nutze. Wenn die Tour zu Trainingszwecken aus mehreren Runden besteht, kann man mit einem Knopfdruck das Ende einer Runde markieren, um entsprechende Rundenstatistiken zu erhalten. Sogenannte Strava Live-Segmente werden ebenfalls unterstützt.

Ein echtes Highlight ist das sogenannte „Varia“-Rücklicht, welches Garmin als Zubehör anbietet und mit dem Edge gekoppelt werden kann. Es wird ebenfalls mit einer von zwei verschiedenen Halterungen am Fahrrad durch einen Drehmechanismus befestigt (da meine Sattelstange dafür zu kurz war, musste es hinten befestigt werden und der Reflektor an die Sattelstange verlegt werden, mein herzlicher Dank geht an Christian für die tatkräftige Unterstützung!). Es handelt sich dabei nicht nur um ein Rücklicht (mit StVO-Zulassung versteht sich), sondern zusätzlich um ein Radar! Nähert sich ein Auto von hinten meinem Fahrrad ertönt ein Singalton am Fahrradcomputer und am rechten Rand des Bildschirms wird senkrecht ein kleiner Streifen abgetrennt. Auf diesem wird das Auto als Punkt dargestellt, je weiter oben der Punkt ist, desto näher kommt das Fahrzeug, bis es schließlich oben meine Höhe erreicht (siehe Video unten). Mehrere Fahrzeuge werden sogar als zusätzliche Punkte dargestellt. Wenn sich das Fahrzeug nähert, leuchtet gleichzeitig das Rücklicht intensiver, um Aufmerksamkeit beim Autofahrer zu erzeugen. Nach meiner einwöchigen Erfahrung damit funktioniert das recht gut, allerdings erhält man auf viel befahrenen Straßen, selbst wenn man einen abgetrennten Radweg benutzt, mehr oder weniger eine Daueranzeige. Auf wenig befahrenen Straßen empfinde ich die Hinweise aber als ziemlich nützlich. Bei diesem Gerät reicht der eingebaute Akku allerdings nur 4-5 Stunden.

Garmin-Varia-Rücklicht an meinem Fahrrad
Garmin Varia-Radarrücklicht
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Varia-Radarrücklicht im Video

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Über den Autor

Markus Jasinski

Markus Jasinski ist ein Rostocker Unternehmer, Naturwissenschaftler, IT-Spezialist, Autor, Coach, Dänemark-Fan, überzeugter Radfahrer und nicht zuletzt „Computer Geek“ und Smart-Home-Enthusiast. Sein erstes iPhone kaufte der promovierte Naturwissenschaftler im Jahre 2008, kurze Zeit später wurde er dann auch zum Mac-Nutzer. Nach und nach gesellten sich iPad, Apple TV und Apple Watch hinzu.

Um diese vielfältigen Interessen und Aktivitäten "unter einen Hut" zu bekommen befasst sich der gebürtige Westfale seit über zehn Jahren mit den Themen Selbstorganisation und Aufgabenmanagement, die ebenfalls ein Schwerpunkt dieses Blogs sind.

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