Mein diesjähriger Sommerurlaub führte mich Mitte bis Ende Juni auf die Insel Jersey. Das 14,5 * 8 km große Eiland mit seinen rund 100.000 Bewohnern gehört zu den Kanalinseln und liegt wesentlich näher an Frankreich als an Großbritannien. Jersey ist eine sogenannte britische „Crown Dependency“ und genießt eine weitgehende Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich. So gibt es z.B. ein eigenes Parlament, eigene Gesetze, eigenes Geld (das Jersey-Pfund entspricht 1:1 dem GBP), eigene Briefmarken usw.
Das Klima ist für die Lage ausgesprochen mild, da sich noch ein gewisser Golfstrom-Einfluss bemerkbar macht. Daher ist die Vegetation zum Teil mediterran und man sieht auf der Insel relativ viele Palmen. Im Juni ist das Meer allerdings noch recht kalt (dafür sind allerdings auch noch nicht so viele Urlauber dort und man hat maximales Tageslicht). Der Tidenhub gehört mit 10 bis 12 Metern zu den größten der Welt, so dass die Küste bei Ebbe und Flut ein jeweils deutlich anderes Aussehen hat. So ist beispielsweise ein Leuchtturm, der bei Flut auf einer Insel steht, bei Ebbe bequem zu Fuß zu erreichen.
Mein Reiseziel war übrigens nicht ganz zufällig Jersey. Als ich noch Schüler war, also in grauer Vorzeit, haben wir dort sechs Jahre lang je drei Wochen Familenurlaub gemacht. Es liegt also nahe mal zu schauen, wie sich die Insel inzwischen „gemacht hat“.
Ich bin daher froh berichten zu können, dass es sich immer noch um ein lohnende Destination handelt. Das hat natürlich mit der Insellage, dem milden Klima, der abwechselungsreichen Natur, den vielen Sehenswürdigkeiten und den wie ich finde sehr freundlichen Bewohnern zu tun. Die Insel bietet u.a. rund 20 Strände von ganz klein bis groß, Steilküsten mit und ohne Höhlen, malerische Buchten, zwei große Burgen, einen sehr interessanten Zoo, einen sehenswerten botanischen Garten, eine ganze Reihe von Museen und eine Vielzahl an Shops, Restaurants, Cafés und Pubs. Die Küche ist maritim geprägt und beschränkt sich keinesfalls auf Fish & Chips, die es natürlich auch (zum Teil in hervorragender Qualität) gibt. Die Inselhauptstadt St. Helier, in der ich auch gewohnt habe, ist die einzige richtige Stadt dort, die übrigen Orte sind Dörfer und kleinere Ansiedlungen.
Es ist übrigens nicht unbedingt empfehlenswert, das Auto mitzunehmen. Die Straßen im Inselinneren sind sehr eng und es herrscht Linksverkehr. Jersey verfügt jedoch über ein ausgezeichnetes Busnetz, mit dem sich fast jeder Winkel der Insel erreichen läßt. Mit Besucherpässen, die sich für verschiedenste Zeiträume buchen lassen, kann man die Busse unbegrenzt nutzen. Die Insel hat einen internationalen Flughafen und kann mit Direktflügen z.B. von Düsseldorf, Hannover oder München erreicht werden.
Alles in allem also ein durchaus lohnendes Urlaubsziel, dass man wahrscheinlich nicht so direkt auf dem Radar hat, obwohl es mit dem Flugzeug sehr schnell zu erreichen ist und mit Englisch als Landessprache eine problemlose Verständigung ermöglicht.
Ich habe dort viele verschiedene Orte besucht und fast 1000 Fotos gemacht, die ich unmöglich alle ins Netz stellen möchte. Daher beschränke ich mich auf die kleine Auswahl in diesem Artikel oben in der Galerie.