Apple

Apple der TV 4. Generation

Apple TV 4

Schon recht lange bin ich Nutzer des Apple TV, einer kleinen schwarzen HDMI-fähigen Box, die per WLAN oder Ethernet das Apple-Ökosystem auf den großen Bildschirm bringt. Meine Hauptanwendungsgebiete waren Airplay, also den Bildschirm des iPhones, iPads oder Macs quasi drahtlos auf den Fernseher umleiten, und das Schauen von Filmen oder Serien (aus iTunes, Netflix oder gespeist vom iTunes meines Macs). DVDs kauf ich schon länger nicht mehr, Blu-ray habe ich übersprungen und was gekauft wird, wird digital bei iTunes erworben, was den Vorteil hat, dass ich diese Filme und Serien dann auch auf den iOS-Geräten via WLAN-Download/Streaming aus der iCloud schauen kann. Daher habe ich das Erscheinen des neuen Apple TV mit Spannung erwartet, schließlich stehen mit den Apps von Drittanbietern nun völlig neue Nutzungsmöglichkeiten offen. Sogar mein geliebtes Siri-Feature ist nun mit an Bord, daher habe ich das Gerät gleich am ersten Vorbestelltag geordert und habe es nun eine knappe Woche, Zeit also für ein erstes Zwischenfazit.

Ich habe mich für die größere 64 GB-Variante (es gibt auch eine Version mit 32 GB) entschieden, allerdings hauptsächlich deshalb, weil Apple recht wenig Anhaltspunkte dafür liefert, wieviel Speicher man in denn der Praxis so braucht. Außerdem habe ich auf iOS-Geräten tendenziell immer zu wenig Speicher gehabt, mit Ausnahme des 128 GB fassenden iPhones. An Zubehör besitze ich noch die Schlaufe für die Fernbedienung sowie den Nimbus-Controller von steelseries.

Unboxing-Zeremonie: zum Lieferumfang gehören das Apple TV selbst, ein Stromkabel, ein Lightning-Kabel (zum Laden der Fernbedienung), die Siri-Remote sowie eine Kurzanleitung

Nach der traditionellen Unboxing-Zeremonie muss das Gerät erstmal angeschlossen werden. Für mich gab es hier keine Unterschiede zur vorherigen Generation, Nutzer des optischen Ausgangs müssen sich allerdings etwas einfallen lassen, denn dieser ist weggefallen, genutzt hatte ich ihn allerdings sowieso nicht. Die Inbetriebnahme beginnt einfach, denn WLAN- und Account-Daten können eleganterweise direkt vom iPhone, welches man dazu in die Nähe des Apple TV halten soll, übernommen werden. Dann hat der Setup-Assistent aber noch viel zu viele Daten und Passwörter abgefragt, die man mit der Bildschirmtastatur nur mühselig eingeben kann, obwohl sie auch auf dem iPhone vorliegen sollten. An dieser Stelle sehe ich einiges an Verbesserungspotential.

Hat man diese Hürde aber erstmal genommen, macht das vierte Apple-TV viel Freude. Ich möchte hier kein komplettes Review verfassen, die gibt es im Internet zuhauf, sondern auf die Punkte eingehen, die mir besonders aufgefallen sind, sei es positiv oder negativ. Leider gibt es im Gegensatz zu anderen Geräten keine einfache Möglichkeit Screenshots zu erstellen, so dass die Bebilderung dieses Artikels in dieser Hinsicht sparsamer ist als sonst. Auf geht’s:

  • Verpackung und Inhalt machen – wie eigentlich immer bei Apple – einen wertigen Eindruck, das Gerät ist deutlich dicker als sein Vorgänger, was da, wo es bei mir steht, allerdings keine Probleme verursacht.
  • Siri ist schnell und hilfreich. Ein „10 Minuten vorspulen“ ist als Sprachbefehl viel schneller als die gleiche Aktion in händisch per Fernbedienung. Siri dürfte gerne noch umfangreicher sein, Musik (immerhin angekündigt) und diktierter Text wären nur zwei Beispiele. Schön wäre auch, wenn die Filmsuche per Siri das Filmangebot auf meinem Mac zusätzlich berücksichtigen würde.
  • Apropos Fernbedienung, meine Logitech Harmony steuert auch das neue Apple TV (ohne dass ich ein neues Gerät einrichten musste).
  • Das User-Interface ist modern, ansprechend und schnell, Filme starten sehr zügig.
  • Allein die Bildschirmschoner sind beeindruckend.
  • Die neue einzeilige Bildschirmtastatur finde ich nicht so schlimm, wie mancherorts behauptet wird, im Gegenteil.
  • Apps sind ein echter Mehrwert und haben das Potential, mittelfristig klassische Fernsehkanäle zu ersetzen, so dass man das oft grottige UI des Fernsehers selbst irgendwann nicht mehr benötigen wird.
  • Das Fehlen einer Remote-App sowie einer Bluetooth-Tastaturunterstützung ist nicht nachvollziehbar.
  • Ähnliches gilt für die Podcasts-App von Apple, Fernseher sind wie gemacht für Video-Podcasts und Cupertino hat sich immerhin ziemlich viel Vorlauf gegönnt.
  • Warum die Fotos-App nicht alle Fotos anzeigen kann, ist mir ebenso ein Rätsel und keine Verbesserung zum Vorgängermodell. Immerhin geht das, wenn man auf einen Mac im Netz zugreift.

Das App-Angebot ist noch recht dünn, was aber normal ist bei einer neuen Plattform, und dürfte derzeit so zwischen 500 und 1000 liegen. Ich habe etwa 30 davon installiert, die man grob in Fernsehen (Netflix, Arte, ZDF, Mediatheksuche, Live-TV, n-tv, …), Spiele (Alto, Asphalt, Badlands, Bowling, Crossy Roads, Cueist, Does not Commute, …) und Infotainment (Youtube, Bits und so, Flickr, TWIT, Cinepass, Kitchen Stories, Podcasts by myTuner, …) unterteilen kann. Natürlich darf auch eine App, die ein schönes Kaminfeuer auf den Bildschirm zaubert, in der kalten Jahreszeit nicht fehlen. In der letztgenannten Kategorie, also Infotainment, ist das Apple TV natürlich vor allem für Apps prädestiniert, die in irgendeiner Form Videos oder Bilder wiedergeben. Bei den Spielen habe ich schon einige gefunden, wie „Cueist“ oder „Does not Commute“, die ich mit dem Game-Controller besser spielen kann als mit der Siri-Remote.

App Store auf dem Apple TV

Abschließend noch ein paar Tipps und Tricks, die für neue Nutzer nicht so offensichtlich sind:

  • Tippt man in der Bildschirmtastatur länger auf eine Buchstaben stehen der entsprechende Grossbuchstabe sowie Sonderzeichen, die auf dem jeweiligen Buchstaben basieren, zur Verfügung.
  • Mit dem Play-Pause-Button kann auf der Bildschirmtastatur zwischen Gross- und Kleinschreibung umgeschaltet werden.
  • Doppelklick auf dem Home-Button startet den App-Umschalter, der genauso funktioniert wie unter iOS.
  • Ein dreifacher Klick auf den Home-Button bietet Schnellzugriff auf Voice-Over.

Mit zunehmenden App-Angebot dürfte das, was sich auf den übrigen Kanälen meines Fernsehers so abspielt, immer unwichtiger werden, so dass man letztendlich zumindest mittelfristig darauf verzichten kann. Das erhoffe ich mir vom Apple TV und das ist wohl auch Apples Vision, wenn sie sagen, dass Apps die Zukunft des Fernsehens sind. Insgesamt bin ich recht angetan von dem Gerät.

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Über den Autor

Markus Jasinski

Markus Jasinski ist ein Rostocker Unternehmer, Naturwissenschaftler, IT-Spezialist, Autor, Coach, Dänemark-Fan, überzeugter Radfahrer und nicht zuletzt „Computer Geek“ und Smart-Home-Enthusiast. Sein erstes iPhone kaufte der promovierte Naturwissenschaftler im Jahre 2008, kurze Zeit später wurde er dann auch zum Mac-Nutzer. Nach und nach gesellten sich iPad, Apple TV und Apple Watch hinzu.

Um diese vielfältigen Interessen und Aktivitäten "unter einen Hut" zu bekommen befasst sich der gebürtige Westfale seit über zehn Jahren mit den Themen Selbstorganisation und Aufgabenmanagement, die ebenfalls ein Schwerpunkt dieses Blogs sind.

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